Preise
MÜSSEN RASSEHUNDE SO VIEL KOSTEN?
Diese Frage mag sich vielen Hundeliebhabern stellen, die sich zum
Kauf eines Hundes entschließen. Inspiriert durch den Besuch einer Ausstellung
oder durch
einen Artikel in einer Zeitschrift, kommt bei vielen der Wunsch
auf, auch eines dieser schönen Tiere zu halten. Fleißig werden die Kleinanzeigen
im Tiermarkt
oder in gängigen Zeitschriften gewälzt oder es wird bei einem
Verband direkt
nach Welpen angefragt. Schnell können sich Unmut und Enttäuschung
breit machen
angesichts der, so scheint es, horrenden Preisvorstellungen der
Züchter.
Und so mancher wird sich fragen, wieso er viele hundert Mark für
ein so genanntes
Liebhabertier hinterlegen soll, wo er doch weder züchten noch
ausstellen will und
der Stammbaum letztendlich in der Ablage verstauben wird. Schnell
ist man sich einig,
dass Züchter wohl unheimlich geldgierig sein müssen und sich an
ihren Jungtieren eine
goldene Nase verdienen. Aber zum Glück gibt es da ja auch noch
zahlreiche Züchter,
die ihre Tiere zu Niedrigpreisen unter die Leute bringen. Deren
Tiere haben auch einen
Stammbaum, kosten aber oft nur halb so viel wie die Welpen eines
an einem Verband
angeschlossenen Züchters. Was steckt hinter solchen eklatanten
Preisunterschieden?
Artgerechte Haltung und Aufzucht von Tieren hat ihren Preis.
Daher muss bei Billigangeboten grundsätzlich davon ausgegangen
werden,
dass Schleuderpreise nur möglich sind, weil Elterntiere wie
Welpen sie teuer mit
ihrer physischen und psychischen Gesundheit bezahlen. Bei diesen
bedauernswerten
Tieren handelt es sich oft um Produkte aus Massenzuchten, die
einzig Vermehrung und
Verkauf zum Ziel haben. Die Muttertiere werden durch zu frühe und
viel zu häufige
Bedeckung schamlos ausgebeutet, bis sie geschwächt und
ausgemergelt sterben, bei der
Verpaarung der Elterntiere finden Gesundheit, Qualität und
Charakter keine Beachtung
und von einer medizinischen Grundversorgung der Tiere kann nicht
ausgegangen werden.
Sie käme zu teuer. Darüber hinaus werden die Welpen oft viel zu
früh abgegeben - so kann
das Muttertier gleich wieder gedeckt werden. Dass Jungtiere, die
unter solchen Umständen
gezeugt und aufgezogen werden, meist krank und schwach sind, kann
sich selbst ein Laie denken.
Falls der Kleine die ersten Wochen bei seinem neuen Besitzer
überlebt, kommen auf diesen
oft horrende Tierarztkosten zu, die den Betrag, den ein Züchter
eines Verbandes
für ein Jungtier verlangt hätte, bei weitem übersteigen. Unter
Umständen werden solche Tiere
nie ganz gesund, was nicht nur teuer ist, sondern auch viel
Kummer für den einzelnen bedeutet.
Alle Züchter, die einem anerkannten Verband angehören,
unterliegen Zuchtrichtlinien,
die eng am Tierschutzgesetz ausgerichtet sind. Sie regeln ebenso
das Mindestalter für die
Erstdeckung des Muttertieres und die Häufigkeit der zugelassenen
Deckungen,
wie die medizinische Versorgung (Impfung, Wurmkuren) und das
frühestmögliche
Abgabealter der Jungtiere. Hierdurch sind optimale Bedingungen
gewährleistet, aus denen
gesunde und psychisch stabile Tiere hervorgehen. Spätestens an
dieser Stelle müsste allen klar sein,
dass ein artgerechter und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren
seinen Preis hat.
Verlangt ein Züchter nun einige hundert Mark für sein Jungtier,
so hat er mit diesem Betrag
oft nur knapp die Kosten gedeckt, die er bisher für den Welpen
hat aufbringen müssen.
Angefangen bei den Deckgebühren, über die medizinische Versorgung
von Muttertier und Kleinen,
bis hin zum qualitativ hochstehenden Futter, das eine optimale
Grundversorgung gewährleistet.
Krankheiten nicht mitgerechnet, vor denen auch ein noch so
verantwortungsbewusster
Züchter nicht gefeit ist. Ein Geschäft ist mit dem Verkauf der
Tiere daher kaum zu machen!
Werden Jungtiere zu auffallend günstigen Preisen angeboten, so
ist davon auszugehen,
dass dies nur möglich ist, indem ihre körperlichen und seelischen
Bedürfnisse grob missachtet wurden.
Nur wer billig produziert, kann auch billig verkaufen!
Den Preis zahlen in erster Linie die Tiere! Aber auch die neuen
Besitzer kommen in den seltensten
Fällen preisgünstig davon. Die einzigen, die zufrieden aus dem
Geschäft hervorgehen, sind skrupellose
Geschäftemacher, die durch den Verkauf nicht nur profitieren,
sondern auch
Platz für neue Ware geschaffen haben.
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